IFPG AG beantwortet 7 wichtige Frage – Teil 2

Anfang September 2019 hatte der Vorstand der Deutschen Bank darauf hingewiesen, dass Niedrigzinsen das Finanz-system ruinieren werden.

Wenige Tage später beschloss der EZB-Rat, den Einlagenzins von minus 0,4 Prozent auf minus 0,5 Prozent abzusenken und die Geldmenge durch monatliche Anleihen-Käufe in Höhe von 20 Milliarden Euro auszuweiten. Diese Maßnahme drückt die langfristigen Zinsen weiter nach unten.

Die zinspolitischen Entscheidungen der EZB, entgegen den Wünschen und Empfehlungen verschiedener Bankvorstände, werfen  einige interessante Fragen auf:

  1. Die EZB macht offensichtlich das Gegenteil von dem, was verschiedene Vorstände deutscher Banken für erforderlich halten. Fährt die EZB etwa mit Vollgas in die falsche Richtung oder schätzen verschiedene Bankvorstände die Lage falsch ein?

Zu 2: Fährt die EZB mit Vollgas in die falsche Richtung oder schätzt der Vorstand der Deutschen Bank, wie auch Vorstände anderer deutscher Banken, die Lage falsch ein?

Die EZB will sehr niedrige Zinssätze.  Offiziell soll dadurch die Wirtschaft angekurbelt werden, damit durch Vollbeschäftigung, das Ausfall-Risiko bestehender Kredite möglichst klein gehalten wird.

Zudem ist Wirtschaftswachstum erforderlich, um weiteres Kreditwachstum aufrechterhalten zu kön-nen. Wie bei einem Schneeball-System ist „unser“ Geldsystem darauf angewiesen, dass ständig die Geldmenge wächst. Dafür braucht es die fortwährende Vergabe neuer Kredite.

Ein Zinsanstieg würde bei einigen EU-Staaten zur Pleite führen, weil die Schulden-Stände mittlerweile so hoch sind, dass ein normaler Zinssatz auf die Schulden nahezu alle Steuer-Einnahmen auffressen würde.

Da in diesem Geldsystem keine Netto-Kredit-Tilgung möglich ist, denn das würde die Geldmenge reduzieren, gibt es für die fälligen Zinszahlungen wiederum neue Kredite. Auch die ständig fälligen Kredit-“Rückzahlungen“ werden permanent durch neue Kredite zu niedrigeren Zinssätzen finanziert.

Die Parallelen zu einem Schneeball-System sind unübersehbar. Jedes Schneeball-System kollabiert, wenn zu wenig neues Geld in das System fließt. Deshalb muss das Schulden-Wachstum zu niedrigen Zinsen weitergehen.

 

So sieht der globale Wahnsinn dann aus, wenn man ihn über einen Zeitraum von 20 Jahren betrach-tet:

 

So sah die globale Verschuldung  vor 20 Jahren aus …                … und so sieht sie heute aus.

 

Die Bank of America hat berechnet, dass seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in 2008, die Staatsschulden um 30 Billionen Dollar gestiegen sind, die Unternehmensverschuldung um 25 Bil-lionen Dollar, die Verschuldung der privaten Haushalte um 9 Billionen Dollar und die Finanzschulden um 2 Billionen Dollar.

An diesem enormen Schuldenzuwachs wäre nichts auszusetzen, wenn in gleichem Ausmaß Güter geschaffen worden wären. Dies ist aber bei Weitem nicht der Fall. Später hierzu mehr.

Damit auf diese Schuldenberge der Schuldendienst erfolgen kann, mussten die Zinssätze nahezu ab-geschafft werden. Bei einem Zinssatz von null Prozent, wird auch der größte Schuldenstand tragbar; bei einem negativen Zinssatz tritt eine automatische Entschuldung ein. Das riecht fast nach Schlaraffenland.

Wer verleiht Geld, wenn er weniger zurück bekommt, als er verliehen hat?  Die Notenbanken drucken Geld und kaufen damit Schuldscheine von überschuldeten Staaten. Durch die dadurch erzeugte Nachfrage steigen die Anleihenkurse häufig so hoch, dass deren Kaufpreis die Summe aus allen Zinscoupons und dem Rückzahlungsbetrag übersteigt.

Ein verständliches Beispiel: Ein EU-Staat gibt einen neuen Schuldschein mit einer 10-jährigen Laufzeit zum  Nominalzins von 2,5 Prozent und einem Kurs von 100 aus.

Die gesamte Rückzahlung für diese Anleihe beläuft sich auf 125 Euro. Zehn Jahre lang erhält der Besitzer des Schuldscheins eine Zinsauszahlung von 2,50 Euro – das ergibt die Summe von 25 Euro. Nach zehn Jahren erfolgt die Rückzahlung zu 100 Euro. Macht zusammen also 125 Euro.

Der normale Ablauf: Ein Staat bietet öffentlich neue Schuldscheine zum Kauf an. Banken greifen zu und kaufen diese zum Ausgabekurs von zum Beispiel 100 Euro, in der Hoffnung, die Schuldscheine an der Börse oder an die EZB teurer verkaufen zu können. So ist es durchaus möglich, dass diese Schuldscheine kräftig im Kurs steigen. Je stärker das Kauf-Interesse, desto höher steigt der Kurs.  Nach einigen Wochen steht dieser beispielsweise bei 150.

Es ist keine komplizierte Berechnung erforderlich: Ein Kauf-Kurs von 150 ist deutlich höher als der Gesamtbetrag aller möglichen Rückflüsse von 125. Somit liegt der effektive Zins dieser Anleihe unter null Prozent.

Bei genauer Betrachtung ist dies ein Betrug an den Euro-Besitzern! Denn durch die heimliche Geld-druckerei wird die Kaufkraft des Euros ständig verringert, ohne dass dies den meisten Euro-Besitzern bewusst sein dürfte. Dieses System ist ein heimliches Diebstahl-System, wenn man es genau analysiert.

Der Glaube: „Na, so schlimm ist das ja nicht, schließlich liegt die Inflationsrate nur zwischen einem und zwei Prozent,“ ist ein Trugschluss. Die staatliche Inflationsrate ist bei genauem Hinsehen nur ein Märchen, damit der aufgezeigte Schwindel nicht so leicht auffällt. Mit seinem Geld will man doch nicht nur die Dinge kaufen, die in dem „staatlichen Warenkorb“ liegen, mit dem die niedrige „Inflationsrate“ begründet wird.

Im Vergleich zu verschiedenen Sachwerten wie Gold, Silber, Aktien, Immobilien verliert die Kaufkraft des Euros pro Jahr weitaus mehr, als nur die angeblichen ein bis zwei Prozent.

Beispielsweise ist der Goldpreis seit dem Jahr 2000 um fast das Fünffache gestiegen. Eine Unze kos-tet heute rund 1.450 Euro. Für diesen Betrag hat man vor 20 Jahren etwa fünf Unzen kaufen können. Die Preissteigerungsrate bei Gold errechnet sich im Zeitraum der letzten 20 Jahre auf über acht Pro-zent pro Jahr. Man kann auch sagen, der Euro hat in den letzten 20 Jahren gegenüber Gold um etwas mehr als acht Prozent pro Jahr an Kaufkraft verloren!

Die EZB hat die offizielle Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen. Die tatsächliche Aufgabe der EZB ist aber offensichtlich, marode EU-Schulden-Staaten vor dem Bankrott zu bewahren und innerhalb der Euro-Zone eine versteckte Umverteilung vorzunehmen. Wie geschieht das? Auf mehreren Wegen. Nachfolgend ein Beispiel:

Der größte Gläubiger von italienischen Staatsanleihen ist mittlerweile die EZB. Man könnte auch sagen, die EZB ist eine Bad Bank mit vielen, annähernd wertlosen Schuldscheinen. Wenn diese in der EZB-Bilanz wertberichtigt würden, wäre das EZB-Eigenkapital vernichtet und die EZB pleite. Dann müssten die Euro-Mitgliedsstaaten, die EZB wieder mit neuem Eigenkapital ausstatten. Wo kommt das her? Von den Steuerzahlern.

Die EZB ist schon wegen der Kurspflege gezwungen, ständig weitere Schuldscheine zu kaufen, da ansonsten die Anleihen, die sie  im Bestand hält, an Wert verlieren. Das würde Wertberichtigungen erforderlich machen mit der genannten Folge.

Auch die Schulden-Staaten sind darauf angewiesen, dass es zu keinen Kurs-Rückgängen der Schuldscheine kommt, weil dies gleichbedeutend mit höheren Zinsen wäre.

Um den Kollaps des Finanzsystems hinauszuschieben wird das Spiel wie bisher weitergehen: Noten-banken drucken Geld – damit kaufen Sie Schuldscheine von Staaten und verhindern somit deren Staatsbankrott. Sowohl die Schulden- als auch die Geldmenge wächst.

Das verwässert die Kaufkraft des Geldes, weil das Geldmengen-Wachstum etwa doppelt so hoch ist, wie das Wirtschaftswachstum.

 

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